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Filialkirche - Hl. Briccius am Lindenbühel

Im Jahre 788 wurde erstmals eine Kirche in "Ratfeld" erwähnt. Das heutige Gotteshaus wurde Überlieferungen zufolge um das Jahr 1470 errichtet. Der Kirchenpatron ist der Hl. Briccius. Das Kirchenpatrozinium wird alljährlich mit einem "Bricciusmarkt", den die Schützenkompanie Radfeld veranstaltet, gefeiert.

Kirche innen Radfeld | © Alpbachtal Tourismus | Horst Duftner

Im Jahre 788 wurde erstmals eine Kirche in "Ratfeld" erwähnt. Das heutige Gotteshaus wurde Überlieferungen zufolge um das Jahr 1470 errichtet. Der Kirchenpatron ist der Hl. Briccius. Das Kirchenpatrozinium wird alljährlich mit einem "Bricciusmarkt", den die Schützenkompanie Radfeld veranstaltet, gefeiert. Die Kirche ist über einer Quelle erbaut, doch ist dies eigentlich der ursprüngliche Taufbrunnen vor dem Speisgitter. Das Gemälde Briktius vor der hl. Maria mit Kind stammt aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:

Heilquelle oder vielmehr Taufbrunnen, dessen Wasser mit Schöpflöffel heraufgeholt wird. Die Weihe dieses Wassers erfolgte stets am 13. November mit einem merkwürdigen einzigartigen liturgischen Vorgang, indem der Priester nach der Wandlung die Messe unterbrach und mit dem Kelch das Wässer segnete. Die Bauern holten dieses Briktiuswasser von weither in sogenannten "Notburgakandeln" und besprengten damit die Felder.

,,Brizzingwasser schirmt vor Vroas / den Traid, die Beim (Bäume) und das Grass." Viehsegen und Lebensmittelweihe; Segen der Feldwirtschaft und Ungezieferabwehr.

Lebensmittel, wie Brot, Küchel, Speck, Rauchfleisch, spanlange Wecken werden um den Brunnenrand gelegt und geweiht (Briktiusbrotweihe). Davon bekamen die Armen, die zahlreich herbeiströmten, einen Teil. Jedenfalls Seelenbrot und auf einen weit älteren Totenkult zurückgehend.

Im Jahr 1975 wurde eine umfassende Gesamtrestaurierung vorgenommen, wobei von der Bevölkerung unzählige unentgeltliche Arbeitsstunden geleistet und über eine Million Schilling gespendet wurden.
Bereits im 19. Jahrhundert gab es in der Kirche in Radfeld ein Ostergrab.
In den Kriegsjahren und der Nachkriegszeit wurde das "Heilige Grab" nicht aufgestellt. In den Jahren 1950 bis 1969 richtete man es noch mehrmals auf, danach wurde es nicht mehr beachtet. Im Frühjahr 1984 wurde der Entschluss gefasst, diesen Brauch wieder aufleben zu lassen. Es wurde die "Heilig-Grab-Bruderschaft" gegründet. Seit diesem Jahr ist dieses "Heilige Grab" regelmäßig zu bewundern.
Briktiusfest am 13. November, Weihe des Briktiuswassers.

Öffnungszeiten
Durchgehend geöffnet
Kontakt
Filialkirche hl. Briccius
Pfarrprovisor Mag. Roland Frühauf
Dorfstraße 59
6240 Radfeld