Beim Messner gibt's einfach alles

Das Brixlegger Familienunternehmen Messner KG ist ein außergewöhnlicher Laden. Hier findet man von der Kreissäge bis zum Teddybär alles, was das Herz begeht. Das Credo der Chefin Maria lautet: „Alles ist machbar“.

Bereits beim Betreten des Geschäfts wird einem klar, dass der Messner kein gewöhnliches Kaufhaus ist. Vielmehr befindet man sich in einem überdimensionalen Tante-Emma-Laden. Egal was man sucht, hier bekommt man nahezu alles. Die „Josef Messner KG, Eisenwaren und Baustoffe“ neben dem Gasthof Herrenhaus in Brixlegg ist ein Alleshaber-Laden, der in Mitteleuropa wohl einzigartig ist.

Ein Grund dafür sind die meterhohen Regale, in denen sich bis auf den letzten kleinen Platz die verschiedensten Sachen stapeln. Hüte, handgeflochtene Körbe, Kreissägeblätter, Porzellanfiguren, Zangen und hochwertige Edelkeramik reihen sich nebeneinander. Auf den randvollen Regalen und Tischen findet man neben Eisenwaren auch Raritäten wie seltene Playmobil-Figuren, die man nicht einmal mehr online bestellen kann. Auf den ersten Blick wirkt der Laden etwas unordentlich. Aber hinter dem farbenfrohen Chaos steckt System. Eine Logik, die wohl nur die rührige Chefin Maria Messner und ihre neun Mitarbeiter durchblicken. Denn in wenigen Sekunden finden die stets freundlichen Verkäufer wonach das ungeschulte Auge des Kunden ewig suchen müsste.

Seit 1809 gibt es das Geschäft. Heute ist der Familienbetrieb der ganze Stolz von Chefin Maria Messner. Sie ist das Herz des Geschäftes und Mastermind im Kosmos der unzähligen Waren. Die Chefin ist die Anlaufstelle für Fragen, Tipps und Spezialwünsche aller Art. Und dabei kümmert sie sich aufopfernd um die Wünsche ihrer Kunden. Was nicht lagernd ist wird bestellt. Das erklärt auch, warum sich im Laden und dem riesigen Lager so viele Sachen angesammelt haben. „Es tut mir im Herzen weh, wenn ich einem Kunden nicht das geben kann, was er will“, erzählt Maria Messner. Wie sehr sie diese Einstellung auch tatsächlich lebt, zeigt sich, als ein Kunde an ihr Verkaufspult tritt.

Der Mann braucht einen Arbeitsmantel mit weißen Ärmeln, die bis zum Ellenbogen reichen.

„Langärmlig haben wir da, die schneiden wir einfach ab.“ Vernäht werden die Ärmel bei einer Schneiderin, die Maria soeben angerufen hat. „Alles ist machbar“ versichert sie und widmet sich bereits der nächsten Kundin. Diese hat ein kleines Zirbenholzkästchen gefunden, das als Geschenk für eine Taufe gedacht ist. Nur der richtige Spruch auf dem Deckel fehlt noch. „Wie wäre es mit: schön, dass du auf der Welt bist und einem kleinen Engel darauf?“, schlägt Maria vor, die es wahrlich versteht, ihre Waren geschickt zu bewerben.

In einer etwas versteckten Ecke des Ladens befindet sich das Hoheitsgebiet des Herrn Franz. Er ist die gute Seele des Geschäfts und arbeitet seit 1968 im Geschäft. Wer in Sachen Heimwerker- und Elektrowerkzeug, Eisen- und Haushaltswaren einen Rat braucht, ist bei ihm genau an der richtigen Stelle. Nach so langer Zeit, ist der Herr Franz selbst zum Profi für nahezu alles geworden. Sogar Flachglas schneidet er direkt auf seinem Verkaufspult zu.